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Essstörungen - Essen als zentrales Thema

Beim gesunden Essverhalten wird unsere Nahrungsaufnahme durch Hunger- und Sättigungsgefühle bestimmt und ist rhythmisch in unseren Tagesablauf eingebaut. Wir essen, um unsere Gesundheit, unsere Energie und Lebensfreude zu bewahren. Essen kann etwas sehr Genussvolles sein und besitzt von daher eine wichtige gesellschaftliche Funktion.

Ein gestörtes Essverhalten weicht von den oben beschriebenen Mechanismen ab. Es wird dann zur Essstörung im engeren Sinne, wenn die Beschäftigung mit Essen, Gewicht und Aussehen die Betroffenen so stark einnimmt, dass das Planen und Handeln danach ausgerichtet werden und andere Lebensbereiche an Bedeutung verlieren.

Magersucht (Anorexie)
Als Hauptmerkmal der Magersucht gilt der Wunsch nach grösstmöglicher Magerkeit bzw. die Angst vor einem vermeintlichen Dicksein bzw. Dickwerden. Die Betroffenen fallen durch ihr deutliches Untergewicht auf. Trotzdem sind sie davon überzeugt, dass der ganze Körper oder bestimmte Körperteile zu dick sind. Wird eine Magersucht nicht frühzeitig behandelt, kann dies verschiedene Folgen haben. Auf der körperlichen Ebene z.B. Kreislaufstörungen, Nierenschäden, Schädigung des Nervensystems, Hormonstörungen, Verdauungsprobleme, Haarausfall, trockene Haut usw. Auf der psychischen Ebene z.B. depressive Verstimmungen, Konzentrationsprobleme, sozialer Rückzug u.a.

Ess-Brechsucht (Bulimie)
Die Bulimie ist gekennzeichnet durch regelmässige Episoden von so genannten Fressanfällen, bei denen eine deutlich grössere Nahrungsmenge gegessen wird, als die meisten Menschen unter ähnlichen Bedingungen essen würden. Um die Angst vor dem Dickwerden zu reduzieren, verspüren Betroffene nach einem Fressanfall den Wunsch, die aufgenommenen Kalorien durch selbst ausgelöstes Erbrechen, Missbrauch von Abführmitteln, Fasten oder übermässigen Sport wieder loszuwerden. Bulimiker/-innen sind meist schlank, jedoch normalgewichtig.

Wird eine Bulimie nicht frühzeitig therapiert, sind verschiedene körperliche Folgen (z.B. Zahnschäden und Verätzungen der Speiseröhre durch Magensäure, Störungen des Mineral- und Hormonhaushalts, Herzrhythmusstörungen, Verdauungsprobleme, Menstruationsstörungen usw.) sowie psychische Auswirkungen (z.B. depressive Verstimmungen, Konzentrationsprobleme, sozialer Rückzug) wahrscheinlich.

Esssucht (Adipositas)
Adipöse Menschen fallen durch ihre grosse Leibesfülle auf. Ihr Essverhalten wird nicht mehr durch Hunger- und Sättigungsgefühl bestimmt, sondern durch das grosse Angebot leicht zugänglicher kalorienreicher Speisen und Getränke. Es können Fressanfälle mit dem Gefühl des Kontrollverlusts auftreten, bei denen innert kürzester Zeit eine grosse Nahrungsmenge aufgenommen wird. Als Auslöser von Adipositas gelten neben den äusseren Verlockungen auch Gefühle wie Enttäuschung, Selbstzweifel, Unbehagen und Angst, von denen sich der Betroffene durch das Essen ablenkt. Die Auswirkungen von Adipositas betreffen sowohl die körperliche Ebene (z.B. Diabetes, erhöhter Blutdruck, Schädigung des Bewegungsapparates) wie auch den psychischen Bereich (z.B. depressive Verstimmungen, Angststörungen, sozialer Rückzug).

Weitere Informationen:

Arbeitsgemeinschaft Ess-Störungen AES

Experten-Netzwerk Essstörungen Schweiz

Regionale Angebote

 

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